Artikel in der Rheinischen Post vom 01.10.2016 "Die edlen Stoffe der Stars ganz auf Maß geschneidert"

Wer etwas mit Amal Clooney, der schönen Ehefrau des Filmstars George Clooney, gemeinsam haben will, der sollte das Designerstoff- und Nähatelier von Maria Droste-Reich besuchen. In dem unscheinbaren Ladenlokal an der Richrather Straße lagern wahre Kostbarkeiten. Kunden können in bedruckter Seide und feinsten Stoffen von Gucci, Valentino, Dolce & Gabbana, Missoni oder Yves Saint-Laurent schwelgen. Lange Geschäftsbeziehungen mit Lieferanten in Italien ermöglichen es Maria Droste-Reich, Stoffe zu verarbeiten, die sonst nur in der Haute Couture verwendet werden.

Fast wie goldener Brokat wirkt ein Stoff, aus dem sich auch schon Amal Clooney ein Kostüm hat schneidern lassen. Und ein zartes, japanisches Dekor von Kenzo ziert ein schlichtes, dunkelgrünes Sommerkleid, das Maria Droste-Reich ganz nach eigenen Entwürfen anfertigte. "Das sind Qualitäten, die finden Sie sonst nirgends", sagt sie lächelnd und zieht einen Ballen mit dunkelblauem Stoff aus dem Regal. Schon auf den ersten Blick offenbart sich feinste Webkunst - es ist weiches und zugleich festes Material, ideal für Anzüge, Kleider und Kostüme. "Das ist ein Stoff, der für den Vatikan angefertigt wurde", erzählt die Schneiderin, und tatsächlich: Am Webrand ist ganz deutlich "Tela Vaticana - Made in Italy" zu lesen.

Seit 17 Jahren unterhält die heute 61-Jährige ihr Geschäft, in dem sie ausschließlich maßgeschneiderte Kleidung anbietet. Außerdem organisiert sie Nähkurse mit einer Teilnehmeranzahl von bis zu vier Personen - gerade so viel, um auf jeden individuell eingehen zu können. Das ist ihre Leidenschaft, sagt Maria Droste-Reich: "Stoff zu sehen und zu überlegen, was mache ich daraus. Es macht schon Spaß, wenn Sie einen tollen Stoff verarbeiten."

Niemals war ein Kunde jemals unzufrieden oder gab gar ein Teil zurück. Dafür sorgt eine enge Absprache mit den Kunden, beginnend bei einer Typberatung und dem Entwurf bis hin zur letzten Naht. "Ich lege großen Wert auf äußerst sorgfältige Arbeit", sagt sie. In einem Mantel stecken beispielsweise bis zu 30 Stunden Arbeit. "Das kostet natürlich Geld", weiß Maria Droste-Reich: Ein von ihr maßgeschneidertes Kleid kostet ab 850 Euro, ein Mantel ab 1000 Euro. Dafür bekommen ihre Kunden aber auch ein Gefühl von Exklusivität, denn anders als bei Mode von der Stange fertigt Maria Droste-Reich jedes Modell nur ein einziges Mal an. "Ich kaufe von jedem Stoff nur sechs Meter", sagt sie. Ist er für ein Kleid oder Kostüm verbraucht, gibt es ihn in Hilden kein zweites Mal.

Die Kunden der Maßschneiderin kommen aus Hilden, Düsseldorf, Langenfeld, Leichlingen, Mettmann, Haan. Manche ordern nur ein einziges Stück, um beispielsweise für die Hochzeit von Tochter oder Sohn stilvoll gekleidet zu sein. Andere lassen sich ihre komplette Garderobe von Maria Droste-Reich anfertigen. Allerdings wollen die Kunden keinen Pomp und keinen Chichi: "Ich bin hier in einer ganz anderen Welt. Ich kann die Designs der Modeschöpfer hier niemals anwenden. Wer soll das hier tragen?", fragt sie. Und eines ist ganz klar: Sie verwendet keine Pelze. "Ich finde das echt abartig", sagt die gebürtige Münchnerin mit einer rigiden Handbewegung. Da ist auch Amal Clooney kein Vorbild - die wurde schon mit Pelzjäckchen fotografiert.

Die auch für den Kreis Mettmann zuständige Maßschneider-Innung Düsseldorf zählt aktuell 16 Mitgliedsbetriebe. "Anfang der 1950er Jahre waren es bis zu 900", erinnert sich Horst B. Meyering, Stellvertretender Obermeister. Doch der Vorstand beobachtet mit großer Freude bei jungen Menschen wieder ein wachsendes Interesse für den Beruf. Die Ausbildung zum Maßschneider dauert drei Jahre.

Artikel in der Rheinischen Post vom 12.09.2015 "Dirndl - ein Fall für die Designerin"

"Dirndl"? - Diesen femininen Dreiteiler aus Miederkleid, Schürze und Bluse wollte die Münchnerin Maria Droste-Reich nie selber tragen: "Schon als Kind fand ich das zu traditionell." Trotzdem hat sie sich in ihrem "NähAtelier" an der Richrather Straße auf maßgeschneiderte Trachtenkleider aus afrikanischen Stoffen spezialisiert. "Super wax" nennt sich die Methode, Stoffe von beiden Seiten gleich zu bedrucken. Aus derart aufwendig bearbeiteter Baumwolle mit unterschiedlichen Prints wie etwa Pfauenfedern kreiert die Designerin beispielsweise ein Unikat, das den Vorstellungen traditioneller Kleider aus Bayern folgt: Enges, ausgeschnittenes Oberteil. Weiter, hoch angesetzter Rock in unterschiedlichen Längen. Schürze. Bluse.

Die Stoffe stammen aus Kenia, und mit Hilfe der versierten Schneiderin wird daraus etwas Einmaliges. Etwa wenn sie Muster ausschneidet und an bestimmten Stellen des Mieders wieder einarbeitet. "Ich setze bei der Gestaltung immer auf Brüche." So muss ihr Designer-Dirndl eben ohne Schürze, dafür aber mit Taillenband auskommen, kombiniert mit Hemdbluse statt Trachten-Oberteil.

"Mein Bruder hat mich in diesem Jahr zur Wiesn nach München eingeladen. Unter der Bedingung, dass ich endlich einmal in Tracht komme", erzählt Droste-Reich schmunzelnd ihren Entschluss, mit 60 Jahren ausnahmsweise im Dirndl zu erscheinen. Sie begann im Frühjahr dieses Jahres sechs Einzelentwürfe in die Tat für Kundinnen umzusetzen. Mindestens eine Woche arbeitet die gelernte Schneiderin an einem Exklusiv-Kleid.

Das hat natürlich seinen Preis. Das handgenähte Pfauenfeder-Dirndl mit unifarbener Seiden-Seiten-Taille in Größe 38 kostet 890 Euro. Maria Droste-Reich weiß: "Es gibt Frauen, die haben einfach keine Lust in ein Geschäft zu gehen, sondern lassen sich grundsätzlich ihre Garderobe auf Maß schneidern." Natürlich habe das manchmal mit der Figur zu tun. Aber: Nicht nur Damen mit zu vielen Rundungen haben Probleme, gut Passendes von der Stange zu finden. "Auch sehr schlanke, große Frauen gehören zu meinen Kundinnen."

Aktuell stichelt die Münchnerin, die schon seit 25 Jahren in Hilden lebt, an einem Trachtenkleid, das in kräftigen, dunklen Rot- und Gelbtönen trotz seiner afrikanischen Musterung streng scheinen könnte. Mit Paspeln und Pailletten zaubert die Designerin daraus einen Dirndl-Traum, den nur die Trägerin mit dem Gefühl des Einmaligen genießen darf. Nicht nur zur offiziellen Oktober-Fest-Zeit sind die volkstümlich angehauchten Miederkleider "in". "Ich habe Kundinnen, die damit auch gern auf andere Veranstaltungen oder ganz einfach auf die Mittelstraße gehen."

Im Winter hat die Profi-Frau sowieso genug zu tun: Ob Kaschmir-Mantel oder "Kleines Schwarzes" aus feinster Seide, Edel-Jackett aus italienischen Designer-Stoffen oder nur ein T-Shirt: Sie kauft besonders schöne Stoffe bei italienischen Produzenten ein, berät jede Frau individuell, fertigt exklusiv. "Seit 16 Jahren freue ich mich über eine treue Kundschaft." Nähkurse gibt Maria Droste-Reich auch. Viermal in der Woche.

Auszug aus der Rheinischen Post vom 31.05.2014 "Nähen boomt: Kunden wollen Unikate tragen"

Hilden. Die Maßschneiderin Maria Droste-Reich stammt aus München. Sie entwirft und fertigt Unikate aus exklusiven Stoffen Von Uli Schmidt

Nähkurse sind in: Man sieht es daran, dass sie von immer mehr Handarbeits- und Stoffgeschäften angeboten werden und gut besucht sind. Wurde früher selbst genäht, um Geld zu sparen, spielt das heute kaum noch eine Rolle. Wer zum Beispiel bei Maria Droste-Reich einen Nähkurs belegt, zahlt dort fürs selbst geschneiderte Kostüm oft deutlich mehr als in der Boutique nebenan – selbst wenn sie Hochpreisiges führt. Zehn-Stunden-Nähkurse in kleinen Gruppen mit maximal vier Teilnehmern kosten 109 Euro. Die verarbeiteten Stoffe und Schnitte müssen zusätzlich bezahlt werden.

„Wer bei mir einen Kurs besucht, macht das, um sich einen oft lange gehegten Wunsch zu erfüllen“, weiß die Hildener Geschäftsfrau. In ihrem Design- und Nähatelier an der Richrather Straße 6-8 verkauft sie ausschließlich „feinste italienische Designerstoffe“. Wer diese exquisite Ware schätzt, zahlt bis zu 100 Euro für den laufenden Meter Stoff.

„Meine Kursteilnehmerinnen sind keine jungen Frauen“, stellt die gelernte Schneiderin klar. Sie sind alle beruflich erfolgreich – Betriebswirtinnen, Lehrerinnen, eine Apothekerin, die jetzt in Rente ist“, zählt sie auf. „Sie wollen einfach mal kreativ sein. Eine meiner Kursteilnehmerinnen kommt schon seit 14 Jahren.“ Die schneidern dann auch Kostüme, Blazer und Mäntel.

Edeltraut Buttler ist eine ihrer Kundinnen, eine Hildener Rentnerin, die von sich sagt: „Ich wollte schon immer nähen.“ Ihr erstes Werk war „ein Rock, für mich zugeschnitten, auf Figur.“ Die 63-Jährige besucht erst seit März die Nähkurse, ist aber schon bei Oberteilen und TShirts angelangt. „Da wird man einmal vermessen und dann ist das mein Schnittmuster, das ich als Vorlage immer wieder verwenden kann“, freut sich Buttler. „Die Sachen passen einfach perfekt.“– Maria Droste-Reichs Geschäft hat im 15. Jahr seines Bestehens längst „drei Standbeine: Maßschneiderei, Stoffhandel und Nähkurse“.

Maria Droste-Reich | Richrather Straße 6 - 8 | 40723 Hilden | Deutschland | Tel.: 02103 / 360442
Email: designdroste@googlemail.com
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